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Die
Nordland -Tour mit der A'rosa Blu (Juni
2003)
Unser Schiff, die A'Rosa Blu würde ich vom Stil her irgendwo zwischen der AIDA-Flotte und einem traditionellen Kreuzfahrtschiff ansiedeln. Zwar geht es nicht ganz so "Party"-mässig auf dem Schiff zu wie noch auf der AIDAcara, aber der Frack- und Abendkleid-Zwang ist hier auch nicht anzutreffen. Eigentlich also das ideale Schiff, für all diejenigen, die im Urlaub nicht nur feiern wollen, sondern auch einem gepflegten Ambiente zusprechen - ohne aber der steifen Förmlichkeit eines Luxus-Liners unterworfen zu sein. Der Dresscode ist hier demzufolge sehr gut mit "sportlich-elegant" zu beschreiben. Der Anzug kann mitgenommen werden - muss aber nicht. Ansonsten eigentlich alles wie gehabt: Shuffleboard und Bingo sind wieder dabei! Aber beginnen wir mal ganz vorn...
Durch die Buchung über das Reisebüro hatten wir die Möglichkeit, einen Buszubringer mitzubuchen, was wir natürlich auch gleich in Anspruch genommen haben. Der Bus ist zwar deutlich langsamer als die Fahrt mit dem eigenen PKW, aber dafür wesentlich stressfreier. Insbesondere wenn man dann noch die meist sehr beengten Parkplatz-Situationen am Hafen in Rostock-Warnemünde in Betracht zieht, dann kann eine solche Anreise nur empfohlen werden. Nun, wirklich neu war das Ganze ja nun für uns nicht mehr - aber die alten Probleme blieben: Wo um alles in der Welt war denn nur unsere Kabine?? Doch eigentlich ist es ja auch egal, denn von der ersten Tour haben wir eines gelernt - Eile lohnt nicht, die Koffer sind eh noch nicht da... Also haben wir uns diesmal gleich auf die Tour durchs Schiff gemacht - und den Urlaub mit einem Cocktail auf dem Schiffsdeck begonnen. Was besseres gibt es doch eigentlich nicht, oder? Oben an der Reeling stehen, den neu eintreffenden Passagieren beim Einchecken zusehen und dabei genüsslich an seinem Drink schlürfen... Perfekt! Wie bereits erwähnt war unser Starthafen Rostock-Warnemünde an der Ostsee. Im Gegensatz zu unserer letzten Tour bestand diese Fahrt auch nicht aus zwei einwöchigen Routen, sondern nur aus einer zweiwöchigen Fahrt. Da bedingte dann leider auch, dass wir von der eigentlichen Stadt Warnemünde nicht viel mitbekommen haben - was eigentlich schade ist, da die Durchfahrt mit dem Bus einiges versprochen hat. Von Warnemünde aus ging es dann gleich ab in Richtung Norden. Das erste Ziel auf der Strecke war die Stadt Bergen in Norwegen, wo wir einen ganzen Tag Zeit hatten, das Leben zu geniessen und die Stadt auf einen wirken zu lassen. Aus unserer Sicht lohnt es sich hier auch nicht wirklich, eine der geführten Touren zu buchen. Der Hafen befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum (Laufzeit ca. 15 Minuten, direkt am Hafen lang). Bereits das zweite Ziel stellte einen ersten Höhepunkt der Fahrt da. Nach einem kurzen Zwischenstop in Hellesylt ging es von dort aus dann direkt hinein in einen der schönsten Landstriche Norwegens - den Geiranger Fjord. Der Ort Geirangen selber am Ende des Fjordes ist gerade im Sommer ein typischer Touristenort, der einem nicht viel bieten kann, aber die Fahrt in den Fjord hinein ist sagenhaft schön. Von Geirangen aus ging es dann immer an der Küste entlang in eineinhalb Tagen nach Tromsoe, das bereits in direkter Nachbarschaft zum Nördlichen Wendekreis liegt. Hier hatten wir nur ein paar Stunden Aufenthalt, was aber für die Stadt auch ausreichend ist - insbesondere, wenn man erst gegen Mittag dort eintrifft und die Geschäfte über die Mittagszeit schliessen. Sehendwürdigkeiten gibt es nur wenige, so dass man die Stadt in den paar Stunden gut besuchen kann. Am späten Nachmittag ging es dann aber weiter zum eigentlichen Höhepunkt der Tour. Wie gesagt, wir hatten inzwischen den Nördlichen Wendekreis überschritten und befanden uns seitdem im Gebiet der sogenannten Mitternachssonne, d.h. es wurde in der Nacht nicht mehr dunkel. Wir sind dann weiter in Richtung Norden gefahren, so dass wir gegen 22:00 Uhr am Höhepunkt an gekommen sind: Dem Nordkapp! Schaut Euch die Bilder in der Galerie an, die alle zwischen 23:00 Uhr und 02:00 Uhr nachts aufgenommen wurden und ihr werdet vielleicht den Zauber verstehen, der von diesem Ort zu dieser Jahreszeit ausgeht! Nach den 5 Stunden am Nordkapp (nein an Schlafen hat da wirklich vor 3 Uhr keiner gedacht), ging es dann zum ersten Mal nicht weiter nach Norden (da ist ja auch nicht mehr viel...), sondern auf einem weiten Weg in Richtung Westen nach Island, das wir nach 2 Tagen erreicht haben. Dieser Besuch stand unter dem Motto: Kontrast pur. Auf der ersten Station im Norden der Insel stand die Natur mit Ihren Gewalten im Vordergrund. Der Hafen hiess Akureyri und von dort aus ging es dann per Bus zu den Godafoss-Wasserfällen. Der 2. Teil des Besuches war dann der Hauptstadt Reykjavik vorbehalten - eine moderne Metropole, die alles zu bieten hat, was man ggf. in den letzten Tagen an Bord und in der Einsamkeit des Nordkapps vermisst haben könnte. Sehr lohnenswert hier ist sicherlich ein Besuch in der Blauen Lagune (Blue Lagoon) in der Nähe der Stadt, wo man in natürlich erwärmten Sole-Mineral-Bad baden kann. Die vorletzte Station führte und dann in das gelobte Land des Whiskeys und der Highlands. Invergordon in Schottland hier die Station, ein ziemlich keiner Ort, der aber als einziger an der Ost-Küste über ein Hafenbecken verfügt, dass auch für Kreuzfahrtschiffe tief genug ist. Hier stand natürlich *hicks* ein Besuch in der Glenmorangie Destillery auf dem Programm - sehr lustig :-). Den Abschluss der Fahrt bildete dann ein Tagesaufenthalt in der Grossstadt Kopenhagen - das absolute Kontrast-Programm. Die Aufgabe hier: Finden der Seejungfrau (die ist wirklich klein...). So gingen 2 spannende und doch sehr erholsame Wochen wieder mal schneller vorbei als es einem lieb ist. Aber die nächste Kreuzfahrt kommt bestimmt...
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